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„Fahrradfreundliche Arbeitgeber*innen“: Radverkehr wichtiger Baustein des betrieblichen Gesundheits- und Mobilitätsmanagements

Betriebliches Mobilitäts- und Gesundheitsmanagement ist heute untrennbar mit dem Radverkehr verbunden.

Der ADFC vergibt in Deutschland das EU-weite Siegel „Zertifizierter Fahrradfreundlicher Arbeitgeber“. Das Siegel wird in Bronze, Silber und Gold vergeben, abhängig von der Qualität und Quantität der durchgeführten Maßnahmen für den Radverkehr und ist für insgesamt drei Jahre gültig. Nach diesen drei Jahren können sich Arbeitgeber*innen für eine Re-Zertifizierung bewerben. Zertifizierte Arbeitgeber*innen können verschiedene Vorteile gewinnen: Fahrradfreundlichkeit verbessert die Gesundheit der Mitarbeitenden, macht das Unternehmen attraktiv, vor allem für junge und gut ausgebildete Arbeitskräfte, trägt zum Klimaschutz bei und schont zugleich durch verminderte Infrastrukturkosten für den Radverkehr gegenüber dem motorisierten Verkehr den Geldbeutel. Auch die Arbeitnehmenden auf dem Fahrrad haben durch die Zertifizierung viele Vorteile: Mit dem Rad zur Arbeit steigert ihre Gesundheit und sie profitieren von den vielfältigen Maßnahmen, wie etwa komfortable und sichere Abstellanlagen, Fahrrad-Check-Tage, regelmäßigen Gesundheitschecks oder Reparaturmöglichkeiten für Fahrräder am Arbeitsort.

Im Saarland wurden bereits drei Arbeitgeber*innen durch den ADFC als Fahrradfreundlicher Arbeitgeber zertifiziert: Die Arbeitskammer, die SHS Strukturholding Saar sowie das Studentenwerk im Saarland e.V. Alle Arbeitgeber erreichten dabei sofort die Stufe „Silber“.

Als Vorreiter wurde im Jahr 2019 die Arbeitskammer mit den Standorten in Saarbrücken und in Kirkel als erster öffentlich-rechtlicher Arbeitgeber im Saarland zertifiziert. Die Arbeitskammer bietet ihren Mitarbeitenden beispielsweise eine Fahrrad-Service-Box zur Reparatur der Fahrräder, eine Fahrradabstellanlage und mehrere Dienstfahrräder an. Ein Umgebungsplan zeigt zudem, wie die Arbeitskammer mit dem Fahrrad am besten zu erreichen ist. Auch die Teilnahme an der Kampagne STADTRADELN Saar mit einer eigenen Preisverleihung gehört zu einer von vielen umgesetzten Maßnahmen.

© Foto: Pasquale D’Angiolillo


2021 wurde das Studentenwerk im Saarland e.V. ausgezeichnet. Dieses hat in den letzten Jahren nicht nur für seine Kunden, sondern auch für die Mitarbeiter*innen eine Menge Rahmenbedingungen geschaffen, damit diese problemlos mit dem Rad zur Arbeit fahren können: So gibt es Ladeeinrichtungen für E-Bikes, Fahrradgaragen, eine Servicestation und Dusch- und Umkleidemöglichkeiten im Hause. Im firmeneigenen Intranet wird über die Entwicklungen in Sachen Fahrradaktivität informiert und in Kurzinterviews berichten die Mitarbeiter*innen im „Portrait der Woche“ über ihre Aktivitäten neben dem Beruf z.B. über das Fahrradfahren.

© Foto: Studentenwerk im Saarland e.V. (Reiner Hartz)


Zur Zertifizierung 2021 wurden auch von der SHS Strukturholding in den vergangenen Monaten systematisch eine Reihe von fahrradfreundlichen Maßnahmen umgesetzt. Dazu gehörten attraktive überdachte Fahrradunterstände mit integrierter Ladefunktion für E-Bikes und hochwertige Reparaturstationen. Zudem gibt es moderne Dusch- und Umkleideräume sowie Wasch- und Trockenmöglichkeiten für Fahrradkleidung. Die E-Bike Diensträder können auch über das Wochenende ausgeliehen werden.

© Foto: SHS Strukturholding Saar


Das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Energie und Verkehr strebt die Zertifizierung als „Fahrradfreundlicher Arbeitgeber“ ebenso an. Hierfür wurden bereits einige Maßnahmen umgesetzt wie die regelmäßige Teilnahme an der Kampagne STADTRADELN mit einem eigenen Team, ein Radler-Frühstück oder ein Fahrrad-Check-Tag. Besucherinnen und Besucher können zudem ihre Fahrräder sicher und überdacht an der eingangsnahen Fahrradabstellanlage unterbringen. Kleine Reparaturen am Fahrrad können jederzeit von den Beschäftigten, Besucherinnen und Besuchern mit Hilfe des Werkzeugkoffers behoben werden. Mehrere Diensträder können außerdem von den Beschäftigten für ihre Dienstgänge ausgeliehen werden. Zum Erlangen des Zertifikats findet bereits ein reger Austausch mit dem ADFC statt.

Foto: © MWAEV